Bund-Länder-Einigung zur Krankenhausreform

Klinikverbund Südwest:

Aufsichtsratsvorsitzender Roland Bernhard: „Die von Bund und Ländern festgesetzten Eckpunkte stützen unsere mit dem Gutachten zur Medizinkonzeption eingeschlagene Richtung“

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Vor einer Woche wurde das Fachgutachten der Beraterfirma Lohfert & Lohfert zur Medizinkonzeption 2030 für den Klinikverbund Südwest (KVSW) öffentlich gemacht (nachzulesen online unter www.lrabb.de/medizinkonzept+2030). Auf dieser Grundlage ist nun ein breiter Anhörungsprozess gestartet. Bis Ende September haben viele Beteiligte die Gelegenheit, ihre Stellungnahmen abzugeben. Neben verschiedenen Interessengruppen wurden die Mitarbeiterschaft sowie die Kreistagsmitglieder der beiden Trägerlandkreise informiert. In den kommenden Monaten sollen die zuständigen Gremien nun beraten.

„Noch ist überhaupt nichts entschieden“, betont der Böblinger Landrat Roland Bernhard fest, Aufsichtsratsvorsitzender des KVSW. Man wolle in einem breit angelegten Beteiligungsprozess Fragen und Ideen aufnehmen, bewerten und am Ende in eine Gesamtbewertung einfließen lassen. Wünschenswert sei, so der Landrat, noch in diesem Jahr zu Beschlüssen zu kommen. Jedoch wolle man diese auf einer guten Grundlage fällen. „Die im Gutachten stehenden Maßnahmen sind nicht in Stein gemeißelt; wir wollen am Ende das beste Medizinkonzept beschließen“, so Bernhard. Und zwar das für den Verbund Beste, nicht auf einzelne Standorte betrachtet.

„Die von Bund und Ländern festgesetzten Eckpunkte zur Krankenhausreform stützen unsere mit dem Gutachten zur Medizinkonzeption eingeschlagene Richtung. Wir erleben derzeit eine Umbruchphase in der gesamten Krankenhauslandschaft, und sie geht nicht ohne Veränderungen vor sich.“ Dabei müsse man im Klinikverbund Südwest alle Häuser sehen und nicht einzelne für sich betrachten. „Wir müssen den Verbund sehen, um den Menschen hier langfristig eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung zu sichern. Es geht zudem gar nicht nur um wirtschaftliche Entscheidungen, sondern es ist beispielsweise auch der Fachkräftemangel, der zu Umwandlungen zwingt.“

Bedauerlich sei aber, dass den Kliniken keine Gelder für den jetzt notwendigen Transformationsprozess zugebilligt werden. „Es wäre nötig gewesen, im Eckpunktepapier direkt klarzustellen, welche Mittel für den Umbau der Krankenhauslandschaft bereitgestellt werden“, so Bernhard.

KVSW-Geschäftsführer Alexander Schmidtke ergänzt: „Auch wenn nach wie vor viele Details zu klären sind, setzt die Krankenhausreform mit der Kombination aus Sicherung der medizinischen Qualität und Finanzierbarkeit die richtigen Schwerpunkte und ist zwingend notwendig angesichts des Handlungsdrucks, der auf den Kliniken lastet. Dies bestätigt den Weg, den wir im Klinikverbund Südwest mit der Medizinkonzeption 2030 und dem begleitenden Ergebnisverbesserungsprogramm bereits eingeschlagen haben.“ Man brauche aber auch kurzfristig finanzielle Unterstützung, um die Strecke zu überbrücken, bis die Reform greift. „Dazu gehört in erster Linie ein Finanzausgleich für die durch Inflation und Tariferhöhungen bedingte Kostenexplosion, die die Kliniken nicht selbst aus dem operativen Betrieb decken können“, so Schmidtke.

Das oberste Ziel sei, für die Menschen im Verbund eine qualitativ hochwertige gesundheitliche Versorgung sicherzustellen, so Roland Bernhard. Mit dem nun vorliegenden Gutachten liegen erste Vorschläge auf dem Tisch, über diese werde in den kommenden Monaten nun diskutiert. Mit der Beauftragung des Gutachtens habe man sich auf den richtigen Weg begeben, so Bernhard. Die bundespolitische Richtung ziele auf die Konzentration von Leistungen. „Wir wollen mit unserem Medizinkonzept verhindern, dass es – wie von vielen Beobachtern der Krankenhausszene vorhergesagt – in den nächsten Jahren zu Schließungen kommen wird. Wir sind aktuell vor der Welle und wollen das auch bleiben; wir wollen unsere Kliniklandschaft selbst aktiv gestalten.“

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