Ukrainische Bischöfe besuchen vorläufige Unterkunft

Landkreis Böblingen: Landrat Roland Bernhard: „Zeichen der Solidarität und Ermutigung für ukrainische Gefüchtete“

Ukrainische Bischöfe zu Besuch
Pfarrer i.R. Franz Pitzal (ganz links), Bischof Pavlo Goncharuk aus Kharkiw (2. von links), Landrat Roland Bernhard (3. von rechts), Olena Noha von Caritas Kiew (2. von rechts), Bischof Stanislav Shyrokoradiuk aus Odessa (ganz rechts).

Bischof Stanislav Shyrokoradiuk aus Odessa, Bischof Pavlo Goncharuk aus Kharkiw und Olena Noha von Caritas Kiew besuchten mit dem ehemaligen Renninger Pfarrer Franz Pitzal und Landrat Roland Bernhard heute (27. Juli) eine vorläufige Unterbringung des Landkreises Böblingen und tauschten sich mit ukrainischen Geflüchteten aus. Landrat Bernhard erklärte: „Ich bin erschüttert von den schrecklichen Bildern der Toten, Verletzten und Zerstörungen der russischen Angriffe auf die Ukraine wie jüngst die Raketen auf die Hafenstadt Odessa.

Mein Mitgefühl gilt dem ukrainischen Volk. Dieser Krieg ist falsch und sehr, sehr bitter. Die Ukrainerinnen und Ukrainer kämpfen für Demokratie, Sicherheit und nationale Souveränität. Dieser Kampf hat zahlreiche Menschen das Leben gekostet. Die Weltpolitik ist weiterhin gefordert, hier gemeinsam zu handeln – gegen den Krieg und für die Menschen unter Beschuss oder auf der Flucht. Bischof Stanislav Shyrokoradiuk aus Odessa, Bischof Pavlo Goncharuk aus Kharkiw und Olena Noha von Caritas Kiew leisten wichtige Hilfe vor Ort. Ihr Besuch ist ein Zeichen der Solidarität und eine Ermutigung für ihre ukrainischen Landsleute, die im Landkreis Böblingen Schutz vor dem russischen Angriffskrieg gefunden haben. Ich danke Pfarrer i.R. Franz Pitzal für sein herausragendes Engagement im Dienst der Nächstenliebe, der auch in der Unterstützung der Bischöffe aus Odessa und Kharkiw zum Ausdruck kommt“.

Vermittelt wurde der Besuch durch den ehemaligen Renninger Pfarrer Franz Pitzal. Es gibt zahlreiche Verbindungen zu den Bischöfen aus Odessa und Kharkiw. Zum Jahrestag des russischen Angriffskriegs fand ein Friedensgebet auf dem Weltkulturpfad Renningen statt. Die Verbindung zwischen Pfarrer i.R. Franz Pitzal und der katholischen Kirchengemeinde Renningen einerseits und Bischof Stanislav Shyrokoradiuk andererseits besteht seit mehr als 20 Jahren. In dieser Zeit wurden von Renningen aus vor allem Kinder- und Mutter-Kind-Häuser unterstützt. Im Feriendorf in den Karpaten wurden drei von 20 Häusern mit Renninger Geldern erbaut. Sie tragen nun die Namen der Renninger und der Malmsheimer Kirche, „Bonifatius“ und „Martinus“, sowie „Sternsinger.“

Als Pfarrer i.R. Pitzal und Bischof Stanislav sich kennenlernten, war letzterer Bischof von Kiew, später dann von Kharkiv und inzwischen von Odessa. Bischof Pavlo ist sein Nachfolger auf dem Bischofsstuhl von Kharkiv. Durch diese langjährig bestehende Verbindung war es auch möglich, bereits ab Beginn des russischen Angriffskrieges den Menschen vorort in der Ukraine gezielt mit dem zu helfen, was sie gerade benötigten.

Landrat Roland Bernhard übergab bei dieser Gelegenheit einen Spendenscheck in Höhe von 1.500 Euro an Bischof Stanislav Shyrokoradiuk aus Odessa, Bischof Pavlo Goncharuk aus Kharkiw und Olena Noha von Caritas Kiew: „Ich danke Ihnen für Ihren wertvollen Dienst an Ihren Mitmenschen vor Ort inmitten des Krieges. Mit der Spende unterstützt der Landkreis Ihr unschätzbar wichtiges Wirken“.

Aktuell leben 10.530 Menschen im Landkreis Böblingen, die vor Krieg oder politischer Verfolgung geflüchtet sind. Davon stammen 4.147 Personen aus der Ukraine. In der vorläufigen Unterbringung des Landkreises leben aktuell 369 ukrainische Geflüchtete. Der Landkreis Böblingen hat gemeinsam mit den Kommunen und der Bevölkerung nicht nur Erhebliches in der Aufnahme geleistet. Landrat Bernhard erklärt: „Ich danke den Kommunen und der Bevölkerung für das Engagement für die ukrainischen Geflüchteteten. Der Landkreis hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, die einen Leuchtturmcharakter entwickelt haben zur Unterstützung der Integration“. Beispiele sind Mind-Spring Junior als Angebot für Kinder und Jugendliche zur Aufarbeitung von Fluchterfahrungen und zur Stärkung der Integration, das Angebot der Fachstelle für interkulturelle Kompetenz bezüglich interkultureller Fragestellungen zur Stärkung von Fachkräften und ein Coachingangebot für Frauen zur beruflichen Integration.

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