50 Jahre: Psychologische Beratungsstellen

Psychologische Beratungsstellen in Herrenberg und Leonbergfeiern ihr 50-jähriges Bestehen

Landrat Bernhard: „Unverzichtbare zentrale Anlaufstelle für Hilfesuchende“

Verzweifelte Frau

Längst dem Schwabenalter entwachsen, blicken die beiden Psychologischen Beratungsstellen Herrenberg und Leonberg in diesem Jahr auf ihr 50-jähriges Bestehen zurück. „Seit einem halben Jahrhundert sind die Beratungsstellen in Leonberg und Herrenberg ein unverzichtbarer Bestandteil in der sozialen Infrastruktur des Landkreises“, gratuliert Landrat Roland Bernhard den beiden Einrichtungen und betont: „Vergleichbar einem Seismographen bilden sich im Beratungsprozess die rasanten und herausfordernden Veränderungen unserer Gesellschaft ab. In den letzten 10 Jahren gab es dabei teilweise heftige Ausschläge in vielerlei Richtungen.  Ein großer Dank gilt den hoch engagierten und hoch kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese wertvolle Arbeit leisten“. Darüber hinaus gebühre der Dank aber auch den evangelischen und den katholischen Dekanaten der großen Kreisstädte. Seit der Gründung der Beratungsstellen tragen sie diese gemeinsam mit dem Landkreis.

Neben dem runden Geburtstag teilen sich die Beratungsstellen weitere Gemeinsamkeiten: Sie sind zentrale Anlaufstationen für Ratsuchende, die in Übergangsphasen, in Krisen und Konfliktsituationen Hilfe und Unterstützung brauchen. Die Beratung bietet einen geschützten Raum, da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gesetzlichen Schweigepflicht unterliegen.

Die gesellschaftlichen Veränderungen der vergangenen 50 Jahre haben auch die Arbeit der psychologischen Beratungsstellen stark verändert. Die Nachfrage über alle Altersstufen und Nationalitäten hinweg ist enorm gestiegen - gerade in den letzten 10 Jahren und seit der Coronazeit. Im vergangenen Jahr kamen rund 740 neue Klienten aus Leonberg und den benachbarten Gemeinden in die dortige Beratungsstelle, in der Herrenberger Beratungsstelle waren es 2024 rund 640 Neuzugänge. In Leonberg wie in Herrenberg kommen die meisten Anfragen von Eltern, Familien und Jugendlichen. Viele Eltern stehen ihren Kindern in kritischen Entwicklungsphasen, besonders in der Pubertät, oft hilflos gegenüber. Der zunehmende Leistungsdruck am Arbeitsplatz und in der Schule, ebenso wie Mobbingerfahrungen, machen Eltern wie Kindern gleichermaßen zu schaffen.

Eine Besonderheit ist die personelle Kontinuität in der Leitung der beiden Beratungseinrichtungen. Jürgen Rupp ist seit 30 Jahren in Herrenberg und Peter Opgen-Rhein seit 20 Jahren in Leonberg als leitender Diplom-Psychologe tätig. Zu Beginn des Jahres 1975 starteten die beiden Beratungsstellen in Herrenberg und Leonberg mit jeweils fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Nach fünf Jahrzehnten und dem Hinzukommen der beiden Fachdienste Familie am Start (Frühe Hilfen) und dem Heilpädagogischen Fachdienst, arbeiten zwischenzeitlich 15 Fachkräfte in Leonberg und 13 in Herrenberg, wovon die meisten in Teilzeit beschäftigt sind.

„Wenn in der Gesellschaft und damit in den Familien immer gravierendere Umbrüche, oft auch Beziehungsabbrüche und eine latente Zunahme aggressiver zwischenmenschlicher Konfliktsituationen zu beobachten sind, ist die Verbindung von Kirche und (Kreis-) Politik für unsere vielfältige Beratungsarbeit unabdingbar wichtig“, sagt mit großer Überzeugung der Leiter der Psychologischen Beratungsstelle Herrenberg Jürgen Rupp.

Um der Nachfrage mit überschaubaren Anmeldezeiten für die Hilfesuchenden nachzukommen, wurde an der Beratungsstelle Leonberg eine Warteliste für die Erstkontakte erfolgreich eingeführt: „Um weiter in einer guten Struktur und qualitativ hochwertig Beratungen anbieten zu können, kamen wir nicht drumherum eine Warteliste für die Neuanfragen einzuführen. Durch unsere offene Sprechstunde für Schülerinnen und Schüler und ein schnelles kurzfristiges Terminangebot für jugendliche Selbstmelderinnen und Selbstmelder bis 21Jahre, stehen wir aber weiterhin für Kinder und Jugendliche schnell zur Verfügung“, sagt Peter Opgen-Rhein, der Leiter aus Leonberg.

Neben den Beratungsstellen in Herrenberg und Leonberg gibt es dieses Beratungsangebot seit 1972 in Böblingen und seit 1979 in Sindelfingen. Landrat Roland Bernhard betont: „Als Fazit im    50. Jubiläumsjahr von Herrenberg und Leonberg lässt sich mit Blick auf die alle vier Psychologischen Beratungsstellen im Landkreis festhalten, dass die niedrigschwelligen beraterischen und pädagogischen Hilfen in der Mitte der Landkreisbevölkerung fest verankert sind“.

Menschen, die Hilfe und Unterstützung brauchen, können sich direkt an die Psychologischen Beratungsstellen wenden. Die Beratungsstelle in Leonberg ist telefonisch unter der Telefonnummer 07031 / 663-4120 zu erreichen, die Beratungsstelle in Herrenberg unter der Nummer 07031 / 663-2420 (von montags bis freitags von 8.30-12 Uhr und montags bis donnerstags von 13.30-16.30 Uhr).

(Erstellt am 16. August 2025)

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