Häufige Fragen
Zum Zweckverband
Was ist ein Zweckverband?
Ein Zweckverband ist ein Zusammenschluss mehrerer kommunaler Gebietskörperschaften nach deutschem Recht, um gemeinsame Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge effizient zu erfüllen. Der Zweckverband Breitbandausbau Landkreis Böblingen vereint derzeit 24 Städte und Gemeinden.
Wozu dient der Zweckverband?
Er ermöglicht eine koordinierte Planung, ein einheitliches Auftreten und eine stärkere Position gegenüber Telekommunikationsunternehmen.
Welche Aufgaben übernimmt der Zweckverband?
Der Zweckverband unterstützt und berät seine Mitglieder insbesondere beim Glasfaser- und Mobilfunkausbau.
Gibt es weitere Kooperationen?
Neben dem Zweckverband im Landkreis Böblingen gibt es vier weitere Zweckverbände in Ludwigsburg, Rems-Murr-Kreis, Esslingen und Göppingen. Gemeinsam mit der Landeshauptstadt Stuttgart bilden sie die Gigabit Region Stuttgart (GRS).
Zum Glasfaserausbau
Warum Glasfaser?
Kupferleitungen stoßen an ihre Grenzen. Glasfaser bietet stabile, hohe Geschwindigkeiten und ist zukunftssicher für Anwendungen wie Streaming, Telemedizin oder Homeoffice.
Benötige ich einen Glasfaser-Anschluss?
Viele Nutzer kommen mit aktuellen DSL- oder Kabelanschlüssen zurecht. Dennoch steigt der Bandbreitenbedarf durch Homeoffice, Streaming und neue Internetdienste kontinuierlich. Um langfristig Engpässe zu vermeiden, ist ein Glasfaseranschluss zukunftssicher.
Wann handelt es sich um einen „echten“ Glasfaser-Anschluss?
Ein echter Glasfaseranschluss liegt vor, wenn die Glasfaser bis ins Haus verlegt wird (FTTH – Fiber to the Home). Manchmal werden Begriffe wie „Kabel-Glasfaser“ oder „Koax-Glasfaser“ verwendet. Dabei handelt es sich oft um Marketingbezeichnungen – technisch gesehen ist nicht immer eine durchgehende Glasfaserleitung bis in Ihr Zuhause vorhanden. Das bedeutet: Der schnelle Glasfaseranschluss, der dauerhaft hohe Datenraten liefert, ist nur garantiert, wenn wirklich Glasfaser bis in die Wohnung oder ins Haus verlegt wurde.
Welche Bandbreite ist sinnvoll?
- Einzelpersonen / Wenignutzer: ca. 50–100 Mbit/s
- Familienhaushalte: ca. 200–500 Mbit/s, je nach Anzahl Geräte und Streamingbedarf
- Sehr leistungsintensive Nutzung / kleine Unternehmen: 1 Gbit/s oder mehr
Hinweis: Auch Upload-Geschwindigkeit, Latenz und Stabilität sind entscheidend. Bei mehreren gleichzeitig genutzten Geräten oder größeren Datenmengen lohnt sich oft eine höhere Bandbreite, um langfristig zukunftssicher zu sein.
Kosten für den Anschluss
Für einen Anschluss in einem bereits erschlossenen Ausbaugebiet können einmalige Kosten in Höhe von etwa 500 bis 1.000 € entstehen.
In vielen Fällen bieten Anbieter jedoch Kombiverträge an, bei denen die Anschlusskosten entfallen, wenn ein Tarifvertrag über zwei Jahre (oder länger) abgeschlossen wird.
In Regionen mit hohem Tiefbauaufwand oder außerhalb der prioritären Ausbaugebiete können die Kosten deutlich darüber hinausgehen.
Ablauf des Glasfaser-Ausbaus
- Nachfragebündelung: Interessenten werden gesucht, Vorverträge abgeschlossen
- Ausbauentscheidung: Bei Erreichen der Vorvermarktungsquote (i.d.R. 30 %) erfolgt der Ausbau
- Tiefbau: Glasfaserleitungen werden bis in die Gebäude verlegt
- Installation: Verbindung mit der Anschlussdose
- Schaltung: Anschluss wird betriebsbereit
Grundstückseigentümer-Erklärung
Diese wird für die letzten Meter auf Privatgrundstücken benötigt. Mieter sprechen dafür mit dem Vermieter.
Haftung für Schäden
Bei Schäden während der Verlegung haftet in der Regel das Ausbauunternehmen. Schäden sollten dokumentiert und gemeldet werden.
Router: kaufen oder mieten?
Vergleichen Sie Miet- und Kaufpreise. Mietgeräte werden oft nach drei Jahren teurer.
Gültigkeit von Vorverträgen
Vorverträge sichern die Wirtschaftlichkeit des Ausbaus. Bei Nichterreichen der Quote werden sie in der Regel automatisch storniert.
Inhouse-Verkabelung
- Ein- bis Zweifamilienhäuser: meist durch den Anbieter, wenn bauliche Voraussetzungen erfüllt sind
- Mehrfamilienhäuser: Eigentümer/Wohnungsgesellschaft zuständig; Kosten können auf Mieter umgelegt werden
Späterer Anschluss
Ein späterer Glasfaseranschluss ist möglich, aber meist teurer und mit Wartezeiten verbunden.
Geschwindigkeit
Glasfaser ermöglicht Gigabit-Geschwindigkeiten unabhängig von Entfernung oder Leitungsbelastung.
Gesetzliche Regelungen und Pflichten
Ein Glasfaseranschluss ist freiwillig. Eigentümer oder Vermieter müssen zustimmen.
Wer baut das Glasfasernetz im Landkreis Böblingen aus?
Der Ausbau erfolgt in Kooperation u. a. mit der Deutschen Telekom AG, der Deutschen Glasfaser, Sparkassen IT sowie weiteren Netzbetreibern.
Werden alle Kommunen gleichzeitig ausgebaut?
Nein. Aufgrund organisatorischer und technischer Kapazitäten erfolgt der Ausbau gestaffelt.
Kann ich den Ausbau beschleunigen?
Ja, durch Interessensbekundungen kann der Ausbau positiv beeinflusst werden.
Wann kommt der Ausbau zu mir?
Der Zeitplan hängt vom Baufortschritt ab. Infos gibt es bei Ihrer Gemeinde oder dem Anbieter.
Zeitplan
- 2025: Versorgung aller Gewerbegebiete und 50 % der Haushalte
- 2030: Versorgung von 90 % der Haushalte
Verlege-Techniken
Je nach Standort und Abstimmung mit Kommune und Anbieter kommen unterschiedliche Bauverfahren zum Einsatz.
Dauer des Ausbaus
Von der Ausbauentscheidung bis zum betriebsfertigen Netz dauert es in der Regel 1–3 Jahre.
Zu Mobilfunk und 5G
Wer ist für die Mobilfunkversorgung zuständig?
Für den Ausbau und Betrieb der Mobilfunknetze sind die Telekommunikationsunternehmen verantwortlich (z. B. Telekom, Vodafone, Telefónica). Der Staat schafft die rechtlichen Rahmenbedingungen und vergibt Frequenzen über die Bundesnetzagentur (BNetzA).
Wie ist die Netzabdeckung in Deutschland und Baden-Württemberg?
Deutschlandweit ist das 4G/LTE-Netz zu über 99 % der Haushalte verfügbar. In Baden-Württemberg ist die Versorgung im Bundesvergleich überdurchschnittlich gut. 5G ist inzwischen in fast allen Städten und auf dem Land verfügbar, wird aber stetig verdichtet.
Wie werden Standorte für Mobilfunkmasten gewählt?
Die Funknetzplanung legt fest, wo Anlagen stehen müssen, um eine möglichst lückenlose Versorgung zu erreichen. Dabei werden technische, städtebauliche und landschaftsschützende Aspekte berücksichtigt. Mobilfunkanbieter nutzen heute häufig bestehende Standorte gemeinsam, um zusätzliche Masten zu vermeiden.
Was ist neu an 5G?
5G ist die fünfte Mobilfunkgeneration und bietet:
- bis zu 20× höhere Übertragungsraten (mehrere Gbit/s),
- geringere Latenzzeiten (schnellere Reaktionszeiten),
- mehr Stabilität und Kapazität für viele Geräte gleichzeitig.
Damit werden neue Anwendungen möglich – etwa Telemedizin, autonomes Fahren, Smart Cities, Landwirtschaft und Industrie 4.0.
Wie wird 5G ausgebaut?
Der Ausbau erfolgt überwiegend auf bestehenden Masten, die mit neuer Technik aufgerüstet werden. Zusätzlich entstehen neue Standorte, vor allem in ländlichen Gebieten und entlang von Verkehrswegen. Für 5G kommen aktive Antennen und Kleinzellen zum Einsatz, die gezielt funken („Beamforming“) und damit Energie sparen.
Erhöht 5G die Strahlenbelastung?
Die Sendeleistung steigt mit der Zahl der Anlagen leicht an, bleibt aber deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten. Tatsächlich verringert ein dichteres Netz oft die Belastung, da Geräte bei besserem Empfang mit geringerer Sendeleistung arbeiten.
Sind gesundheitliche Risiken bekannt?
Nach aktuellem Stand der Wissenschaft gibt es keine nachgewiesenen gesundheitlichen Risiken, solange die Grenzwerte der 26. BImSchV eingehalten werden.
Diese basieren auf Empfehlungen der ICNIRP und schützen auch empfindliche Personen wie Kinder oder Schwangere.
Wie kann ich meine persönliche Belastung verringern?
- Geräte mit niedrigem SAR-Wert wählen (< 2 W/kg).
- Beim Telefonieren Headset oder Lautsprecher
- WLAN- oder Bluetooth-Funk nur bei Bedarf aktivieren.
Zu Satelliteninternet
Was ist Satelliteninternet?
Beim Satelliteninternet werden Daten über geostationäre oder erdnahe Satelliten (Low Earth Orbit, LEO) übertragen – statt über Kabel, Glasfaser oder Mobilfunkmasten. So ist der Internetzugang auch in abgelegenen oder schwer erschließbaren Gebieten möglich.
Wie funktioniert das?
Ein Satellit überträgt Signale zwischen einer Bodenstation, dem Internetanbieter und der Satellitenschüssel am Haus oder Grundstück. Bei modernen LEO-Systemen (z. B. Starlink, Eutelsat OneWeb) erfolgt die Verbindung über viele kleine Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn, was kürzere Laufzeiten (Ping) ermöglicht als bei älteren, geostationären Systemen.
Welche Geschwindigkeiten sind möglich?
- Aktuelle Systeme erreichen meist 50 bis 250 Mbit/s im Download und 10 bis 40 Mbit/s im Upload.
- Die Latenz liegt bei 20–50 ms (LEO) bzw. über 600 ms (geostationär).
- Für Video-Streaming, Homeoffice oder Online-Lernen ist Satelliteninternet damit gut geeignet, für Echtzeit-Gaming weniger.
Wie stabil ist die Verbindung?
Die Verbindung hängt von der Sicht zum Himmel, den Wetterbedingungen (starker Regen, Schnee) und der Netzlast ab. Bei freier Sicht ist die Stabilität inzwischen sehr hoch.
Was kostet Satelliteninternet?
- Ausrüstung: einmalig etwa 300–600 € (Satellitenschüssel, Router, ggf. Montage)
- Monatliche Kosten: meist 40–90 €, abhängig von Anbieter und Datenvolumen
- Es gibt Flatrates und Tarife mit Datenlimits.
Einige Anbieter erlassen Installationskosten bei Vertragsabschluss oder Mietoption.
Wann lohnt sich Satelliteninternet?
- Besonders sinnvoll in ländlichen Gebieten ohne Glasfaser- oder Mobilfunkabdeckung
- Auch als Backup-Lösung für Unternehmen oder Homeoffice geeignet
Was sind die Nachteile?
- Höhere Latenz als bei Glasfaser oder 5G
- Wetterabhängigkeit kann Leistung kurzzeitig mindern
- Stromverbrauch und freie Himmelsrichtung erforderlich.
Wie sieht es mit dem Energieverbrauch und der Umwelt aus?
Satelliteninternet benötigt mehr Energie pro übertragenem Gigabyte als kabelgebundene Lösungen. Zudem stehen die wachsende Zahl von LEO-Satelliten und Weltraumschrott unter Beobachtung internationaler Raumfahrtbehörden.
Beeinträchtigen Satelliten die Astronomie?
Ja, teilweise. Die vielen reflektierenden Satelliten können astronomische Beobachtungen stören. Einige Betreiber arbeiten an dunkleren Beschichtungen und optimierten Umlaufbahnen.
Welche Anbieter gibt es in Deutschland?
Aktuell sind unter anderem Starlink (SpaceX), Eutelsat OneWeb und Konnect Viasat aktiv. Der Markt wächst dynamisch, weitere Anbieter planen den Einstieg.
Wie wird sich Satelliteninternet künftig entwickeln?
Die Systeme werden leistungsfähiger, die Antennen kleiner und günstiger. Auch Hybridlösungen (Satellit + 5G oder Glasfaser) sind im Aufbau, um flächendeckend schnelles Internet zu ermöglichen.

