Notfallpraxis Herrenberg: „Taten statt leere Versprechungen!“

Krankenhaus Herrenberg

Mit scharfer Kritik reagiert der Böblinger Landrat Roland Bernhard auf die jüngsten Verlautbarungen der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW). Während die KVBW sich öffentlich als Retterin des Gesundheitssystems inszeniert und den Aufbau „neuer und effizienter ambulanter Strukturen“ verspricht, betreibt sie vor Ort das exakte Gegenteil und lässt die Bürgerinnen und Bürger im Stich.

„Die jüngste Pressemitteilung der KVBW, in der sie sich für Sparpläne bei den Kliniken feiert, ist an Ironie nicht zu überbieten“, so Landrat Roland Bernhard. „Die KVBW verspricht vollmundig, dort neue ambulante Versorgungsangebote aufzubauen, wo sie erforderlich werden. Gleichzeitig schließt sie in Herrenberg eine seit Jahren etablierte und für die Versorgung der Bevölkerung unverzichtbare Notfallpraxis. Das ist nicht nur ein eklatanter Widerspruch, sondern schlichtweg Heuchelei auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten.“

In ihrer aktuellen Stellungnahme brüstet sich die KVBW damit, für den Umbau des Gesundheitswesens bereitzustehen und zitiert ihre Vorstände mit den Worten: „Überall da, wo es jetzt erforderlich wird, wollen wir gemeinsam neue und effiziente ambulante oder teilstationäre Strukturen aufbauen.“

Oberbürgermeister Nico Reith kontert: „Wir haben in Herrenberg eine funktionierende ambulante Notfallversorgung und diese ist für unsere Bevölkerung von großer Bedeutung. Statt diese wichtige Struktur Ende des Jahres zu schließen, fordere ich die KVBW erneut auf, die Entscheidung zur Schließung der Notfallpraxis in Herrenberg zu überdenken.“

Die Schließung der Praxis würde eine massive Mehrbelastung für die Notaufnahme des Herrenberger Krankenhauses bedeuten. Diese muss dann die Lücke füllen, die die KVBW reißt – und das bei einer chronischen Unterfinanzierung der ambulanten Notfallbehandlung in Kliniken. Jeder einzelne dieser Fälle kostet das Krankenhaus im Schnitt 88 Euro mehr, als erstattet wird.

„Die KVBW entzieht sich ihrer Verantwortung und wälzt ihren Sicherstellungsauftrag und die damit verbundenen Kosten eiskalt auf unsere Kliniken ab. Das gefährdet nicht nur die Wirtschaftlichkeit unserer Krankenhäuser, sondern vor allem die Notfallversorgung für alle“, stellt Bernhard klar. „Wer landesweit den Abbau von Krankenhäusern fordert, darf nicht gleichzeitig vor Ort die ambulanten Alternativen schließen. Dieses Vorgehen ist verantwortungslos.“

Der Landkreis Böblingen hat mit seinem Medizinkonzept seine Hausaufgaben gemacht, um die Versorgung in der Fläche zu sichern. „Wir stehen zu unserer Verantwortung. Jetzt ist es an der Zeit, dass die KVBW das ebenfalls tut – nicht mit leeren Phrasen in Pressemitteilungen, sondern mit konkreten Taten in Herrenberg“, so der Landrat abschließend.

(Erstellt am 16. Oktober 2025)

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