Kinderarztgipfel im Landkreis Böblingen

Landrat ruft alle Akteure an einen Tisch, um die kinderärztliche Versorgungssituation für Familien zu verbessern

Kinderarztgipfel im Landratsamt

Auf Einladung von Landrat Roland Bernhard fand am Mittwoch (16.7.) im Landratsamt Böblingen ein Kinderarztgipfel statt. Unter anderem kamen Vertreter der Ärzteschaft, des Klinikverbunds Südwest, die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), der Kommunen und des Gesundheitsamtes zusammen, um gemeinsam Lösungen für die angespannte Lage im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin zu erarbeiten.

Anlass für das Treffen ist der zunehmende Mangel an niedergelassenen Kinderärzten, insbesondere im nördlichen Landkreis Böblingen. Derzeit sind 2,5 Kinderarztsitze im Landkreis vakant, da es schwierig ist, Nachfolger für die Praxen zu finden. Im Hinblick darauf, dass in den nächsten Jahren elf Kinderärzte ihre Praxis schließen werden, ist die Lage besorgniserregend. Die Schließung von Kinderarztpraxen in den vergangenen Jahren führte dazu, dass viele Familien lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen und nicht selten auf Notaufnahmen ausweichen, was wiederum die Kliniken zusätzlich belastet. Gerade für junge Familien und Neuzugezogene wird es immer schwerer, eine wohnortnahe kinderärztliche Versorgung zu finden. Damit gehört die ärztliche Versorgung zu den drei wichtigsten Anliegen junger Familien neben bezahlbarem Wohnraum und Kinderbetreuungsplätzen.

Im Rahmen des Gipfels wurden die Ursachen des Mangels – wie abnehmende Zahl an Kinderärzten, fehlende Nachfolge in Praxen, Mangel an medizinischem Fachpersonal und strukturelle Probleme bei der Bedarfsplanung dargestellt, der Fokus war jedoch auf dem Erarbeiten und Bewerten von Lösungsansätzen

Die Teilnehmer einigten sich auf gemeinsame Ziele und diskutierten eine Vielzahl Maßnahmen, darunter:

  • die Anpassung der Bedarfsplanung an die tatsächlichen Bedürfnisse der Familien und der regionalen Verteilung der vorhandenen Praxen
  • die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte im medizinischen Bereich,
  • Fördern der Gesundheitskompetenz von Eltern,
  • Werbemaßnahmen und Unterstützung für Ärzte und medizinische Fachangestellte, die im Landkreis arbeiten und sich auch niederlassen wollen,
  • sowie die Stärkung ambulanter Versorgungsstrukturen, etwa durch das Einrichten einer Institutsambulanz oder den Ausbau kinderärztlicher Angebote innerhalb bestehender Medizinischer Versorgungszentren am Klinikverbund Südwest.

Landrat Bernhard machte in seinem Statement deutlich, dass den Familien im Landkreis Böblingen schnelle und konkrete Hilfe nötig ist: „Auch wenn die Zuständigkeit für die Verteilung der Arztsitze formal bei der Kassenärztlichen Vereinigung liegt, können und wollen wir als Landkreis die Hände nicht in den Schoß legen. Für unsere Familien ist die kinderärztliche Versorgung ein zentrales Thema. Wir bündeln jetzt alle Kräfte und setzen uns gemeinsam mit den relevanten Akteuren dafür ein, die Versorgung vor Ort zu verbessern und konkrete Maßnahmen auf den Weg zu bringen.“

In den kommenden Wochen wird man gemeinsam mit allen Beteiligten ein Positionspapier verabschiedet, in der die Maßnahmen in konkrete Forderungen gefasst werden.

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