Frisch vom Hof auf den Schulhof

Schüler der Fachschule für Landwirtschaft Herrenberg (FSL Herrenberg) eröffnen einen SB-Dorfladen in der Berliner Straße 1

Landesweit einmaliges Schulprojekt der Fachschule für Landwirtschaft Herrenberg

Dorfladenbox an der Fachschule für Landwirtschaft Herrenberg

Einerseits ein ungewohntes Bild, andererseits nur folgerichtig: Die Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Landwirtschaft, als potentielle künftige Direktvermarkter, eröffnen einen eigenen Dorfladen auf ihrem Schulhof in der Berliner Straße 1. Die Idee, Planung und Umsetzung sowie der komplette künftige Betrieb läuft als Schulprojekt an der Schule – ein landesweit einmaliges Projekt.

„Das ist ein tolles Alleinstellungsmerkmal für unsere kleine, aber feine Schule“, freut sich Landrat Roland Bernhard im Rahmen eines Pressetermins zur Eröffnung des Ladens. Dieser ist in Form einer Dorfladenbox gut sichtbar platziert. Sowohl Zugang als auch Bezahlvorgang erfolgen digital. „Die smarten technischen Lösungen, die man hier gefunden hat, passen zum innovativen Landkreis Böblingen“, so der Landrat weiter. „Ich bin sicher, dieser Hofladen wird viele Kunden anziehen, denn er erfüllt das Bedürfnis vieler Verbraucher nach frischen regionalen Produkten.“

Mit über 30 regionalen Erzeugern haben die Schüler Verträge gemacht. Zwischen 350 und 400 verschiedene Produkte kann man erwerben. „Es ist schön zu sehen, dass wir in Herrenberg bereits eine lebendige Vielfalt an Lebensmittelangeboten der hiesigen Erzeuger haben. Umso mehr freue ich mich, dass dies nun durch ein tolles Projekt unserer Landwirtschaftsschule ergänzt wird: Die Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Landwirtschaft Herrenberg eröffnen mit ihrem SB-Dorfladen einen weiteren wichtigen Baustein für regionale Versorgung und gelebte Nachhaltigkeit.“ so Oberbürgermeister Nico Reith der Stadt Herrenberg.

Isabel Kling, Ministerialdirektorin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unterstreicht die Bedeutung des Projekts für die Landwirtschaft: „Die Selbstvermarktung ist für Landwirte heute wichtiger denn je. Moderne Verkaufsautomaten sind eine Ergänzung zum klassischen Hofverkauf. Sie ermöglichen den Verkauf regionaler Lebensmittel rund um die Uhr – ohne zusätzlichen Personalaufwand und unabhängig von Ladenöffnungszeiten. Damit stärken sie die wirtschaftliche Unabhängigkeit in Zeiten von Fachkräftemangel und steigenden Betriebskosten und ermöglichen den Menschen rund um die Uhr den Zugang zu hervorragenden Lebensmitteln aus der Region.“

„Wir haben bewusst auf eine Lösung mit hohem Automatisierungsgrad gesetzt“, erklärt Meike Heusel, die Schulbeauftragte der vom Landkreis Böblingen betriebenen Schule. Der automatisierte Verkaufsraum für Direktvermarkter wird mit QR-Code aus der Dorfladenbox-App betreten. Ebenso werden der Verkauf und die Bezahlung über die Dorfladenbox-App abgewickelt. Durch die digitale Abwicklung entsteht wenig Personal- und Zeitaufwand, die Lieferanten können unabhängig und flexibel ihre Produkte liefern und die kleine Verkaufsfläche wird nicht durch ein Kassensystem verkleinert. Durch den Zutritt per App ist der Zugang rund um die Uhr möglich. Für den laufenden Betrieb wurde an der Schule ein gemeinnütziger Verein gegründet, um die richtige Betriebsform für einen solchen Laden zu haben.

Da der Hofladen dauerhaft betrieben werden soll und die Schüler wechseln, setzt das Projekt gleichzeitig auch neue Maßstäbe im Lehrplan der Schule. „Wir bilden in Herrenberg künftige Führungskräfte oder Hofeigner aus“, erklärt Landrat Bernhard. „Mit diesem dauerhaft laufenden Schulprojekt haben wir ein interessantes Lernelement, das die Brücke schlägt von der Landwirtschaft zum Marketing.“ Man bilde damit gleichzeitig die umfassende Ausbildung an der FSL Herrenberg ab, die sich intensiv mit Themen wie Nachhaltigkeit, Regionalität und der Zukunft der Landwirtschaft beschäftigt.

Die Umsetzung wird über die ersten drei Jahre im Rahmen des Programms zur Kofinanzierung von regionalen Modellprojekten und Kooperationen im Bereich Wirtschaft und Tourismus vom Verband Region Stuttgart unterstützt. Im Rahmen dieser Förderung werden jeweils 50% der Kosten über dieses Programm getragen. „Acker-, Garten-, Obst- und Weinbau prägen unsere Kulturlandschaft und stehen für die Qualität regionaler Lebensmittel. Landwirtschaft und urbane Entwicklung gehören gleichermaßen zur Identität der Region. Mit der Dorfladenbox zeigen die Schülerinnen und Schüler, wie Zukunft gestaltet werden kann – ein Projekt, das sehr gut in unser Förderprogramm passt und wir sehr gerne unterstützen“, erläutert Dr. Alexander Lahl, Regionaldirektor des Verbandes.

Zusatzinfo:
Eröffnungstermin für Kunden ist Samstag, 18. Oktober. Schüler und Personal werden von 9 bis 13 Uhr vor Ort sein und Kunden beim Einkauf betreuen. An allen weiteren Samstagen bis Weihnachten ist jemand von 10 bis 12 Uhr vor Ort.

(Erstellt am 16. Oktober 2025)

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