Der neue faire Landkreiskaffee ist eine aromatische Verbindung aus Nicaragua und Äthiopien
Bei der Kaffeeverkostung im Landratsamt hatte die Mischung knapp die Nase vorn

Der künftige faire Böblinger Landkreis-Kaffee wird eine Mischung aus Nicaragua und Äthiopien sein. Zu diesem Ergebnis kommt die Auswertung der über 100 abgegebenen Stimmen im Rahmen der Kaffeeverkostung, zu der der Landkreis Böblingen Ende März eingeladen hatte.
Das Ergebnis war denkbar knapp: Getreu dem Böblinger Landkreismotto „Die Vielfalt macht’s!“ fiel keiner der angebotenen Kaffees komplett durch. Sowohl der Arabica-Kaffee aus Baden-Württembergs Partnerland Burundi wie auch die Mischung aus Nicaraguanischem Hochlandkaffee und einem Café Sidamo aus Äthiopien kamen insgesamt sehr gut an. Letzterer hatte aber minimal die Nase vorn. Sowohl in Nicaragua als auch in Äthiopien erfolgt der Anbau des Bio-Kaffees durch Kooperativen. Die Kleinbauern werden in Fort- und Weiterbildungen in nachhaltiger Landwirtschaft gefördert und die Fairtrade-Prämien finanzieren z.B. den Aufbau von Schulen, Gesundheitszentren und Trinkwasserstellen oder ermöglichen Stipendien für Schul- oder Universitätsbesuche.
Der Landkreis Böblingen will sich als Fairtrade-Landkreis einen fair gehandelten Landkreiskaffee geben, der nicht nur in Kantinen ausgeschenkt, sondern auch frei verkäuflich sein soll. Die Verkostung hatte ein enormes Echo erzielt. „Der Landkreis Böblingen will mit gutem Beispiel vorangehen und mit diesem Produkt ein Zeichen setzen“, betont Landrat Roland Bernhard. „Ich freue mich über die Beachtung, die das Projekt bisher schon gefunden hat und hoffe, auch der Kaffee selbst wird dann von vielen Menschen konsumiert und gekauft.“
Nun folgt die Gestaltung des Etiketts, zu der es erneut eine Beteillgung der Bürgerschaft geben wird, sowie die Akquise potenzieller Verkaufs- und Bezugsstellen. Im Herbst soll der neue Landkreiskaffee dann möglichst breitflächig in den Handel kommen.
Das gesamte Projekt wurde durch ein Preisgeld angestoßen, welches der Landkreis Böblingen im vergangenen Herbst beim bundesweiten Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ gewonnen hatte. Man hatte damals für die eigene Nachhaltigkeitsstrategie, die Partnerschaftsarbeit mit El Guettar und Oujda sowie das Engagement im Fairen Handel neben Kiel und Bremen den 3. Platz erreicht.
Umgesetzt wird die Einführung des fairen Landkreiskaffees mit WeltPartner eG aus Ravensburg. Die Importorganisation stellt seit vielen Jahren auch das faire Mangopüree für den Apfel-Mango-Saft der Regionalmarke HEIMAT her. Sie beliefert übrigens die Weltläden im Landkreis mit dem Burundi-Kaffee, so dass alle, die diesen gewählt haben, nicht auf ihn verzichten müssen. (www.weltpartner.de).