Neue Selbsthilfegruppe Lipödem

Die Gründerinnen der Selbsthilfegruppe

„Du füllst die Jeans aber auch ganz schön aus…“ Solche oder ähnliche Sätze haben viele Mädchen und Frauen sicher schon gehört. Auch die Gründerinnen einer Selbsthilfegruppe, die sich zum Lipödem austauschen. Durch Pubertät, Schwangerschaft oder nach den Wechseljahren hat sich ihr Körper verändert, jedoch nicht in einer normalen Form. Viele spüren instinktiv – etwas stimmt nicht. Ein Besuch beim Hausarzt half oft auch nicht weiter. „Machen Sie mehr Sport und essen Sie weniger.“ Doch trotz Ernährungsumstellung und mehr Bewegung wurde ggfs. abgenommen, es tat sich jedoch nichts an Armen und Beinen.

„Meine Beine schmerzen abends sehr – kommt bestimmt vom Muskelkater, denn ich habe ja angefangen, mich mehr zu bewegen“. Mit solchen Erklärungen versuchten auch die Betroffenen der Gruppe lange die diffusen, nicht greifbaren Schmerzen zu erklären. Dass sie an einer chronischen Krankheit leiden, ahnten alle zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Oftmals sind es nicht die Mediziner, die diese erkennen – so war es bei Gründungsmitglied Iris, die Brautausstatterin, die zum ersten Mal den Verdacht äußerte. „Das sieht aus wie bei mir – hast du das mal abklären lassen? Ich leide an einem Lipödem.“ „Lip… bitte was?“ war ihre damals doch erstaunte Antwort. Der erste Verdacht war gesät. Wenig später erfolgte dann die tatsächliche Gewissheit durch die Phlebologin, Fachärztin für Venenerkrankungen. Es ist ein Lipödem und mit Sicherheit bestehend bzw. ausgebrochen seit der Pubertät.

Ein Lipödem ist eine krankhafte Fettverteilungsstörung, die ernährungs- und bewegungsresistent ist. Die Krankheit betrifft hauptsächlich Frauen. Nach aktuellen Studien geht die Wissenschaft heute davon aus, dass jede zehnte Frau davon betroffen ist. Beine und Arme sind überproportional umfangreich bei gleichzeitigem schlanken Oberkörper und schlanken Füßen und Händen. Die symmetrischen Fettgewebsansammlungen führen zu Schwellungen und Schmerzen. Blaue Flecken entstehen schon bei kleinen Stößen. Die Haut ist dellig und knotig. Füße und Hände sind beim Lipödem nicht betroffen.

Die Diagnose war Fluch und Segen zugleich, erinnert sich Iris heute zurück. Endlich hatte sie etwas Greifbares uns bildete sich nicht nur ein, dass etwas nicht stimmte. Soweit zum Segen. Der Fluch – die Diagnose war da und damit die Frage wie es weitergeht. „Ich wäre froh gewesen, hätte ich eine Gruppe nach der Diagnose gehabt für Austausch und Stärkung untereinander – ich stand alleine da und musste mir wie im Puzzle-Spiel die Einzelheiten suchen“. Erinnert sich Lena rückblickend an ihre Diagnose.

Und so war auch schon der Gedanke an eine Selbsthilfegruppe im Raum Böblingen geboren. Durch die sozialen Medien sowie dem Besuch auf dem Lipödem-Tag in Esslingen im vergangenen Oktober, fanden sich fünf Gründungs-Mädels, die die Selbsthilfegruppe „LipGirlsBB“ gegründet haben. Die Gruppentreffen finden in Altdorf statt. Im Vordergrund der Gruppe steht nicht die Krankheit als solche, sondern die gegenseitige Stärkung, wie die Krankheit angenommen werden kann und das dennoch ein erfülltes, aktives und glückliches Leben möglich ist.

Wer vom Lipödem betroffen ist, kann sich der Gruppe anschließen. Für weitere Informationen zu den nächsten Treffen, kann der Kontakt mit Lena und Iris per Mail aufgenommen werden: info-lipgirlsbb@gmx.de

Das Kontaktbüro Selbsthilfegruppen unterstützt die Initiatorinnen. Nähere Informationen sind erhältlich beim Kontaktbüro Selbsthilfegruppen, Gesundheitsamt, Landratsamt Böblingen. Telefon 07031 663 1751, selbsthilfebuero@lrabb.de.

(Erstellt am 28. Februar 2024)

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