AWB unterstützt Kreislaufwirtschaft in Tunesien

Kreislaufwirtschaft statt Abfallentsorgung: AWB unterstützt die Partnerstadt El Guettar beim Bau einer Kompostierungsanlage

Anlässlich der fünften Kommunalen Partnerschaftskonferenz zwischen deutschen und afrikanischen Kommunen in Dresden kam es Ende September wieder zu einem partnerschaftlichen Treffen der tunesischen Partnerstadt El Guettar und dem Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen (AWB). Organisiert wurde die Konferenz im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW). Nach dem mehrtägigen Austausch in Dresden begaben sich die Gäste aus El Guettar nach Böblingen, um während ihres zweiten Besuchs weitere Anlagen des Betriebs kennenzulernen und die Erfahrungen aus Böblingen mit in die Heimat zu nehmen.

Im Fokus des Interesses stand das Kompostwerk in Kirchheim. Diese Anlage und auch den Häckselplatz in Sindelfingen besuchte die Delegation, da in Tunesien ebenfalls eine Kompostieranlage in Planung ist. Der Bau wird durch Mittel des BMZ gefördert. Oberstes Ziel für die tunesische Kommune ist die Entwicklung von der reinen Abfallentsorgung hin zu einer Kreislaufwirtschaft: Nach dem im Jahr 2020 gelungenen Start eines Wertstoffhofes für Plastik, Kartons und Dosen sollen nun die biologischen Abfälle aus der Oase nicht mehr weggeworfen, sondern kompostiert und der Oase wieder zugeführt werden. Verwertet werden dann nicht nur die häuslichen Bioabfälle, sondern auch der Grünschnitt der Palmen, die in der Oase wachsen.

„Mit El Guettar pflegen wir seit 2016 eine Partnerschaft, die wir langfristig erhalten und deren klimarelevante Projekte wir mit unserer Kompetenz unterstützen. Dass Projekte so erfolgreich und engagiert durchgeführt werden, ist nicht unbedingt immer so, wie wir das auf dem Dresdner Kongress erfahren haben. Während in anderen afrikanischen Kommunen die Bevölkerung noch von der Bedeutung der Mülltrennung überzeugt werden muss, ist das in El Guettar längst etabliert. Wir verfolgen und unterstützen die großartigen Fortschritte der Kommune hin zu einer Kreislaufführung von wertvollen Ressourcen und stehen in einem engen Austausch. Wir wollen nicht nur technisches Wissen weitergeben, sondern auch finanziell unterstützen. Deshalb haben wir Fördergelder bei der ‚Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW)‘ beantragt. Diese sind jetzt bewilligt und können in den Bau der Kompostieranlage fließen“ berichtet Wolfgang Hörmann, Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs.

Die Projektpartnerschaft zwischen dem AWB und der tunesischen Kommune El Guettar entstand im Rahmen des kommunalen Wissenstransfers Maghreb-Deutschland. Diese Partnerschaft ist Teil eines Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, das durch die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die SKEW organisiert wurde mit dem Ziel der Stärkung Kommunaler Entwicklung und Demokratie im Maghreb.

(Erstellt am 19. Oktober 2022)

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