Trotz Corona: Der AWB zieht für 2021 eine positive Bilanz
Abfallwirtschaftsbetrieb seit 20 Jahren zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb
Zuverlässige Abfallentsorgung mit umweltfreundlicheren Fahrzeugen
Der Betriebshof des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) feiert in diesen Tagen ein besonderes Jubiläum: Seit inzwischen zwanzig Jahren ist der Betriebshof als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Der gesamte Betrieb der Müllabfuhr wird im jährlichen Turnus von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Dabei werden Kompetenz und Zuverlässigkeit des Betriebs, aber auch die Qualifikation des Personals begutachtet. Erst wenn alle Anforderungen an die Organisation, Ausstattung und Tätigkeit des Betriebs sowie die Zuverlässigkeit, Fach- und Sachkunde der verantwortlichen Personen erfüllt sind, wird das Zertifikat von der Entsorgergemeinschaft der Deutschen Entsorgungswirtschaft (EdDE) ausgestellt.

„Wir sind stolz auf diese Auszeichnung und setzen auch künftig alles daran, den hohen Qualitätsstandard bei der Abfallentsorgung für unsere Bevölkerung nicht nur zu halten, sondern weiter zu verbessern“, freut sich Martin Wuttke, der Erste Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB).
Die Aufgaben an den AWB sind vielfältig und herausfordernd, wie die Bilanz für das Jahr 2021 zeigt. Corona hat den Betrieb nicht einfach gemacht. Zu jedem Zeitpunkt war das vorrangige Ziel, möglichst keine einzige Tour zur Abholung von Restmüll, Biomüll und Wertstoffen ausfallen zu lassen. Dies konnte durch besonnene Maßnahmen wie beispielsweise der getrennten Unterbringung der Müllwerker gewährleistet werden. Mit der bereits 2020 umgesetzten „Insellösung“, in der die Belegschaft des Betriebshofs in vier Teams räumlich getrennt wurde, traf man Vorsorge, dass bei Erkrankung eines Müllwerkers mit Corona nicht gleich das gesamte Abfuhrteam dem Risiko ausgesetzt war, sich anzustecken. Zwei Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Betriebshofs Böblingen wurden ausgelagert. An den Standorten „Deponien Sindelfingen und Böblingen“ sowie im Wertstoffzentrum in Herrenberg-Kayh wurden die Müllwerker stationiert und dafür die erforderlichen Sozialräume eingerichtet. Nach wie vor besteht die getrennte Unterbringung auf den Deponien Sindelfingen und Böblingen. Von Anfang an setzte der Abfallwirtschaftsbetrieb mit Nachdruck auf die Impfung. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, vor allem aus dem operativen Bereich, bei deren Tätigkeit kein Home-Office möglich ist, wurden mehrmals Impfangebote während der Arbeitszeit, einschließlich der Booster-Impfung, vor Ort oder im Kreisimpfzentrum Sindelfingen gemacht. Auf diese Weise konnte eine deutlich über dem Landesdurchschnitt liegende Impfquote erreicht werden, wodurch der Betrieb zuverlässig aufrechterhalten werden konnte.
In einem Landkreis mit stetig wachsender Bevölkerungszahl steigen auch die Anzahl der Müllbehälter und die Abfallmengen. 2021 leerte der Betriebshof fast 1,6 Mio. Restmüllbehälter, über 1,2 Mio. Biomüllbehälter und rund 130.000 Wertstofftonnen Gegenüber 2020 haben die Müllfahrzeuge dabei 5% mehr Wegstrecke zurückgelegt. Rechnet man die Transporte des Containerdienstes, der Wertstoffe und Sperrmüll von den Wertstoffhöfen abholt, zu den zurück gelegten Wegstrecken der Müllfahrzeuge hinzu, liegt die gefahrene Kilometeranzahl bei über 1,9 Mio. Kilometer.
Die Beschaffung von klimafreundlicheren Fahrzeugen ist angesichts dieser Zahlen bei Neukauf oder Ersatz von ausgedienten Fahrzeugen für den AWB deshalb von größter Bedeutung. Mit der sukzessiven Umstellung von Diesel- auf alternative Antriebstechniken möchte man eine größtmögliche Reduzierung von klimaschädlichen Emissionen schaffen und so einen wichtigen Beitrag für das Erreichen der gesetzten Klimaziele leisten. Bei einer Lkw-Fahrt entstehen mit jedem verbrauchten Liter Diesel 2,65 kg CO2.
Um bei der Fahrleistung von fast zwei Millionen Kilometern pro Jahr die damit einhergehenden Emissionen zu verringern, hat der AWB 2021 zusätzlich zu den bereits im Fuhrpark vorhandenen drei vollelektrischen Fahrzeugen zwei Dienstwagen für die Verwaltung mit Plug-in-Hybridantrieb und einen „Sprinter“ für den Betriebshof angeschafft. Seit Ende 2021 gehört dieser zu 100% batteriebetriebene Kleintransporter als Testfahrzeug zu einer Flotte von insgesamt fünf Transportern, die für das Einsammeln illegaler Müllablagerungen und die Reinigung der Containerstandorte eingesetzt werden. Wenn sich dieses Fahrzeug im laufenden Betrieb bewährt, wird der Betriebshof auch die restlichen vier Fahrzeuge für die Standortreinigung durch vollelektrische Fahrzeuge ersetzen und damit jährlich ca. 16 Tonnen CO2 einsparen. Mit dem Hybrid-Fahrzeug für die Sperrmüllabfuhr und einem weiteren Plug-In-Hybrid-Dienstwagen beim Betriebshof sind die Mitarbeiter des AWB bereits mit acht Fahrzeugen umweltfreundlich unterwegs.